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07.02.2019 | Ein Tag lang mit Johannes Pretel an der E-world

Originator, Amplificator

E-world-Tag 3; Meetings pro Tag: 8 – Johannes Pretel, Co-Head Origination Axpo Deutschland, ist auf Trab, in der Halle 3 der wichtigsten Messe für Energiethemen in Europa. Für ihn ist die Messe ein Heimspiel: Nie im Jahr ist es so einfach, seine europäische Kundschaft zu treffen, wie an diesen Tagen an der E-world. 

Donnerstag, 9.33 Uhr, ein latentes Gewusel, ein konstanter Geräuscheteppich. Die Besucherinnen und Besucher sind schon früh auf dem Gelände an diesem letzten Messetag. Einer unter ihnen ist Johannes. Weisses Hemd, dunkler Anzug. Frisch und voller Energie schreitet er zum Axpo Stand, für das erste Meeting an diesem Tag.

Nichts ohne Vernetzung

Für sein erstes Meeting ist er früh dran, obwohl er am Abend zuvor nicht sehr früh ins Bett kam. An einem Axpo Kunden Event hat er sich mit Kundinnen und Kunden ausgetauscht – in diesem Rahmen auch einmal informell. Für seinen Beruf ist das Vernetzen das A und O: «Letztlich leben wir Originator von den Geschäften, die wir mit unseren Kunden und unserem Netzwerk akquirieren können. Dabei ist es wichtig, aktuelles Marktgeschehen mitzubekommen. Denn nur wenn wir die Anliegen und Probleme der Kundschaft und Handelspartner kennen, können wir ihnen die beste Lösung bieten», erklärt der 37-Jährige.

Die Messe, ein Heimspiel

Für Johannes Pretel ist die Messe ein Heimspiel, denn sie liegt sozusagen vor seiner Haustüre. Zum 11. Mal ist der Wahl-Düsseldorfer auf der Messe. In seiner Arbeit als Originator ist es nie so einfach mit Kundinnen und Kunden ins Gespräch zu kommen, wie an der E-world. Deshalb hat er die drei Tage in Essen im Outlook-Kalender voll durchgetaktet: pro Tag trifft er sich durchschnittlich mit acht Kundinnen und Kunden. «Ich kann in kurzer Zeit sehr viele Bestandeskunden aus der Industrie und von Stadtwerken oder Weiterverteilern treffen. Das würde mich sonst sehr viel Reisezeit kosten. Natürlich können wir bei so vielen Terminen nicht in die Tiefe gehen – dass holen wir aber bei weiteren Verabredungen später nach. Ich erhalte ein Update von meiner Kundschaft und kann mein Netzwerk weiter pflegen», sagt Johannes. Schliesslich biete die E-world für ihn persönlich auch die Möglichkeit für einen informellen Austausch – diese Komponente dürfe man nicht vergessen. 

Was die Kundschaft will

Power Purchase Agreement (PPA),ein Abnahmevertrag für grünen Strom, ist laut Johannes schon seit einiger Zeit ein Produkt, das im Origination-Geschäft besonders gut läuft. Schon mehrere Jahre hat Axpo darin Erfahrung. Kundinnen und Kunden wünschen vermehrt Ökostrom, das ist auch dieses Jahr an der Messe ein wichtiges Thema. «Wir sehen aktuell einen Trend von industriellen Endabnehmern, die physische Lieferverträge über mehrere Jahre z.B. mit einem Windpark abschliessen wollen», sagt Johannes.

PPA sei aber nicht das einzige, was die Kundschaft brauche. Genau das mache seinen Job so interessant: «Als Originator bei Axpo geniessen wir eine unglaubliche Produkt- und Dienstleistungsvielfalt, die wir unserer Kundschaft anbieten können. D.h. wir sind nicht auf eine Commodity oder ein Produkt beschränkt und können sehr vielfältige Themen und Märkte bearbeiten.»

Die Zeit rennt

Bei so vielen Terminen und Gesprächen vergeht die Zeit wie im Flug. Bald ist die Messe zu Ende und Johannes kann die weiterführenden Gespräche mit den Kundinnen und Kunden bereits planen.

«Ich habe an der E-world ein paar interessante Projekte identifiziert, bei denen ich nun die notwendigen Händlerinnen und Händler, Portfoliomanager, aber auch die verschiedenen Risikoabteilungen sowie unsere Legal-Leute einbinden werde. So entstehen aus den Gesprächen an der E-world abschlussreife Verträge», freut sich Johannes. Für ihn war der Auftritt von Axpo an der diesjährigen Messe ein Erfolg: «Der Bekanntheitsgrad von Axpo in Deutschland wächst stetig. Das sieht man eins zu eins am Axpo Stand: Mehr Leute, grösseres Interesse.» 

So erklärt Johannes den Job eines Orignators

«Origination ist zwischen dem klassischen Vertrieb und dem Trading anzusiedeln. D.h. natürlich versuchen wir gute Produkte und Ideen über unsere Kontakte und Absatzkanäle zu multiplizieren, was dem klassischen Vertrieb nahekommt. Im Unterschied zum Vertrieb jedoch verfolgen wir dabei zum einen keine Absatzziele, da wir Marge und nicht Volumen generieren wollen und zum anderen leben wir davon, dass wir unsere Ideen für jeden Kunden und vor dem Hintergrund der aktuellen Marktgegebenheiten neu definieren und anpassen müssen. Sehr selten verkaufen wir ein und dieselbe Idee unverändert mehrfach weiter.

Vom Trading unterscheidet uns hingegen, dass wir uns zwar häufig standardisierter Produkten bedienen, diese jedoch nur ein Bestandteil häufig komplexerer und individuell auf den Kunden strukturierter Produkte sind. Zudem spekulieren wir nicht auf einen unbestimmten Marktverlauf, sondern versuchen, unserer Kundschaft Risiko abzunehmen und dieses mithilfe unserer Händler und Quants profitabel zu bewirschaften.»

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