29.08.2019 | Wie die Axpo Tochter Urbasolar auf Autoabstellplätzen Strom erzeugt
Parkplätze vor Einkaufszentren, Spitälern, Industriebauten oder Sportanlagen sind nicht bloss Parkplätze. Das Photovoltaik-Unternehmen Urbasolar, eine Tochtergesellschaft von Axpo, nutzt sie auch als Energielieferanten. Es überdacht die Parkplätze mit Solaranlagen und produziert so Strom. Dieser wird beispielsweise vom französischen Detailhändler Carrefour direkt für den Betrieb seiner Einkaufszentren eingesetzt.
5600 Geschäfte in ganz Frankreich, 115 000 Mitarbeiter, mehr als drei Millionen Kunden pro Tag: Das ist Carrefour. Die Supermarktkette hat sich einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Wirtschaften verschrieben. Um dies Umzusetzen ist sie in diesem Frühjahr eine Partnerschaft mit der jüngsten Axpo Tochter Urbasolar, mit Sitz im südfranzösischen Montpellier, eingegangen.
Das Photovoltaik Unternehmen ist einer der Markführer im Bereich der Parkplatzüberdachungen und wird nun nach und nach die Autoabstellplätze von 36 Supermärkten mit Photovoltaik-Dächern ausrüsten. Dieses System wird im Laufe der Zeit insgesamt 21’000 MWh grüne, saubere Energie produzieren, die von den Carrefour Supermärkten selbst verbraucht wird. Das entspricht dem Jahresverbrauch (ohne Wärme) von 4.600 Haushalten. Zudem werden so im Vergleich mit einer fossilen Energieproduktion 210 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden.
Die durch die Installation dieser Photovoltaikdächer erzeugte Energie wird nicht wie üblich ins Stromnetz eingspeist, sondern dient zur Deckung eines Teils der für die Supermärkte notwendigen Elektrizität. Carrefour wird damit zum Pionier auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Stromeigenversorgung. Das Projekt sei "Teil des Ziels der Diversifizierung der Energiequellen und der Suchen nach Lösungen für morgen und mehr Energieautonomie in unseren Märkten", sagt dazu Fabio Coppo, Direktor Cargo Property der Carrefour Gruppe.
Die Photovoltaik-Parkdächer, die mehrere hundert Parkplätze pro Supermarkt umfassen, erhöhen auch den Komfort der Kunden, werden sie und ihre Autos doch durch die Dächer vor den Einflüssen von Wind, Regen und Sonne geschützt.
Auch bei einem Umschlag- und Logistikzentrum in der Nähe von Istres im Süden Franrkeichs ist Urbasolar 2017 aktiv geworden. Ein Teil der 36 Hektaren grossen Parkfläche, die für 15'000 Fahrezuge angelegt ist, wurde mit Solapanels bedeckt. Die 5,3 Hektaren grosse Anlage dient einerseits dem Schutz der Fahrzeuge und produziert andererseits mit einer Spitzenleistung von 9 MWp rund 12'900 MWh Strom pro Jahr. Mehr dazu in diesem Video:
Etwas kleiner ist das Projekt, welches Urbasolar für das Universitätspital in Nîmes entwickelt hat. Dort hat Urbasolar auf einer Fläche von 17'000 Quadratmetern Photovoltaik-Dächer mit einer maximalen Leistung von 2,3 MWp errichtet. Speziell dabei: Nicht nur Planung, Bau und Betrieb der Anlage liegen bei Urbasolar, die Anlage wurde auch direkt von der Axpo Tochter finanziert. Das Krankenhaus, konnte so seine Ziele, verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen und bei der Energiewende mitzuarbeiten, umsetzen ohne eigene Investitionen tätigen zu müssen, lobt die Einkaufs- und Logistikverantwortliche des Spitals, Marie-Laure Piqué.