30.11.2020 | Volkswind sehr erfolgreich bei Auktionen in Frankreich
In Frankreich findet die Vergabe für den Bau von Windkraftanlagen über Auktionen statt. Die Axpo Tochter Volkswind beweist dabei ihre Stärke. In der ersten Auktionsrunde 2020 sicherte sich das Unternehmen satte 27 Prozent des ausgeschriebenen Volumens. Damit kann Volkswind seine Strategie des profitablen Wachstums im Bereich der erneuerbaren Energien weiterführen.
Frankreich ist für die Entwickler von Windkraftanlagen ein attraktives Land. Einerseits sind – nicht nur Offshore, sondern auch Onshore – an vielen potenziellen Standorten die Windbedingungen gut, andererseits fördert der französische Staat den Ausbau von erneuerbaren Energien (siehe Box). Dabei wurden in den letzten Jahren regulatorische Anpassungen erlassen. Frankreich ging damit weg von fixen Einspeisetarifen für Windenergie und stellte auf ein Auktionssystem um, bei der jene Marktteilnehmer den Zuschlag erhalten, die den günstigsten Preis/Tarif offerieren.
Die für die Auktionen geltenden Regelungen führen dazu, dass bei der Entwicklung von neuen Windparks Frankreich derzeit der klar «heisseste» Markt in Europa ist. Auch bezüglich guter Preise, die man erzielen kann. Viele Entwickler wollten deshalb hier wachsen, sagt Christoph Sutter, Head Renewable Energies bei Axpo: «Wir haben aber den Vorteil, dass wir mit Volkswind schon am Markt sind, diesen gut kennen und eine grosse Projektpipeline in diesem Land haben.»
Zentral für die Auktionen sei, qualitativ gute Angebote zu erstellen, gleichzeitig müssten die Abklärungen aber auch kostengünstig sein, sagt Volkswind CEO Katja Stommel, weil man nicht weiss, ob man den Zuschlag erhält.
Dass die Axpo Tochter Volkswind ihr Metier beherrscht, zeigte sich bei der ersten Windkraft-Auktion 2020. Sie sicherte sich 27 Prozent des gesamten Auktionsvolumens von 749,5 MW. Sie kann damit zehn Projekte mit einer Leistung von insgesamt 201,5 MW ausführen. Der durchschnittliche Preis, den die Windkraftentwickler in dieser Auktionsrunde zugesprochen erhielten, lag bei 62.90 Euro/MWh. Die zweite für 2020 geplante Auktion wurde Corona bedingt vom Juli auf November verschoben.
Damit ist die Axpo Tochter auf ihrem Wachstumskurs mit dem Ausbau ihres Portfolios und der Sicherung künftiger Projekte gut unterwegs. Insgesamt erhöhte sich der Anlagebestand von Volkswind seit der Übernahme durch Axpo 2015 um mehr als 70 Prozent. Heute besitzt Volkswind 130 eigene Windkraftanlagen mit einer Leistung von 300 MW und managt 143 Windturbinen, welche Dritten gehören. In der Entwicklungspipeline befinden sich total Projekte mit einer Leistung von rund 3000 MW.
Gemäss Strategie von Axpo bleibt ein Teil der von Volkswind entwickelten und gebauten Windparks im Portfolio von Axpo, ein Teil soll an Investoren verkauft werden. Im Geschäftsjahr 2019/20 wurden allerdings keine Verkäufe getätigt. Das soll sich im nächsten Jahr allerdings wieder ändern. Axpo plant den Verkauf von diversen Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 75 MW.
2019 wurden in Frankreich Onshore-Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1336 MW zugebaut. Das entspricht einer Zunahme von 8,75 Prozent. Insgesamt stehen in Frankreich Windturbinen mit einer Leistung von 16'600 MW. Die Produktion stieg von 27,8 TWh auf 34,1 TWh, ein Plus von 22,7 Prozent. Mit Strom aus Windkraft können somit rund 7 Mio. Haushalte versorgt werden.
Auch Frankreich will wie die EU gegen den Klimawandel ankämpfen und hat sich einer CO2-Neutralität bis 2050 verschrieben. Entsprechend soll auch die Windkraft in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden – sowohl –Onshore als auch Offshore. Onshore sollen so in den nächsten Jahren jeweils rund 2000 MW zugebaut werden – also deutlich mehr als bisher. 2019 bauten nur gerade Grossbritannien, Spanien und Deutschland in dieser Grössenordnung Windkraftanlagen zu.